Bildung durch echten Modellbau


Die Empfehlung

Wir empfehlen in jedem Landkreis die Etablierung einer zusätzlichen Planstelle für eine Lehrkraft mit dem Aufgabenbereich handwerkliche Bildung. Diese Stellen sollen mit Seiteneinsteigern aus handwerklichen und technischen Berufen besetzt werden. Damit wird ein positiver Effekt bezüglich des Lehrermangels erzielt.

Diese unsere Empfehlung ist nicht mehr als eine Minimalforderung - angesichts der massiven Defizite im Bereich der praktischen Bildung. Mit ihr orientieren wir uns am bestehenden Schulsystem, indem wir die handwerkliche Bildung vorerst lediglich in Form von flächendeckenden fakultativen Nachmittagsangeboten verbessert sehen möchten. Wir plädieren dabei für eine handwerkliche Bildung mittels Modellbau, nach dem von uns erarbeiteten Bildungskonzept Modellbau von Grund auf, an dessen Verbesserung wir kontinuierlich arbeiten - unter anderem durch die Entwicklung neuer Modellplanvorlagen und besser geeigneter Schülermodellkonzepte. Leider können wir diese Entwicklungsarbeit auf ehrenamtlicher Basis, und parallel zum Betrieb unserer AG-Modellbau nicht in dem Umfang und der Geschwindigkeit vorantreiben, wie wir das gerne tun würden. Die Arbeit an der Weiterentwicklung konkreter Modellprojekte gehört somit auch zu den Aufgabenbereichen der zu etablierenden Stellen.

Die praktische Befähigung, Schüler im Modellbau anzuleiten, kann bereits heute in unserer AG-Modellbau erworben werden.

 

Diese Forderung besteht seit 2015 - ohne Aussicht auf Erfolg. Die Situation hat sich weiter verschärft. Währenddessen haben wir neue Erfahrungen sammeln können, und neue Ansichten entwickelt. 

 

Dies führt nun dazu, dass wir unmittelbar die Einführung mehrerer praktischer Wahlpflichtfächer fordern. Eines davon könnte "Modellbau" heißen, immer in Abhängigkeit, ob vor Ort ein Mensch zur Verfügung steht, der dieses Fach unterrichten kann. Abgesehen davon bleibt es bei dem Konzept, dass eine Lehrkraft für handwerkliche Bildung mittels Modellbau an mehreren Schulen eines Landkreises tätig sein sollte, um so eine größere Fläche abzudecken.

 

Zum besseren Verständnis, beispielhaft weitere Wahlpflichtfächer: Basteln, Technik, Musik, Tanzen, Theater, Künstlerisches Gestalten, Volleyball, Leichtathletik, Schach, Kochen und Backen, Nadelarbeit, Naturschutz, Feuerwehr, 3D-Druck...

 

Praktische Wahlpflichtfächer sollten von der Grundschule bis zum Gymnasium angeboten werden. Zum Ausgleich sind theoretische Bildungsinhalte zu reduzieren. Außerdem sind bisherige Pflichtfächer bzgl. ihres Umfanges zu reduzieren, welche Schnittmengen mit den neuen Wahlpflichtfächern aufweisen.  

 


Gegenvorschlag der verantworlichen Politik ist praktisch kaum umsetzbar

Das beschriebene MObi-Konzept ist in mehrerlei Hinsicht nachhaltig, es nutzt die vorhandene Infrastruktur, bietet das beste Kosten-Nutzenverhältnis - vorausgesetzt man setzt fähige, geeignete, motivierte Menschen für diese Tätigkeit ein - ...

 

...und kommt ohne zusätzliche Bürokratie aus.

 

Parteiübergreifend fehlt in unserem Lande jedoch der politische Wille für eine Umsetzung des Konzepts. Von Seiten einiger Politiker und der zuständigen Verwaltung wird uns alternativ die Gründung einer Bildungseinrichtung in Eigenverantwortung vorgeschlagen, um fördemittelfinanzierte Bildungsprojekte anzubieten. 

Unter "Argumentation" stellen wir diesen Alternativvorschlag und das MObi-Konzept gegenüber:



"Kleiner Kormoran" - Entwicklung eines Einstiegsprojekts mit umfassendem Bildungsziel

Regelmäßig befinden wir uns im Austausch mit Menschen, die auf dem Gebiet der Jugendarbeit in Modellbau und Modellsport tätig sind. Auf Tagungen werden Erfahrungen und Konzepte ausgetauscht. Ein solcher Erfahrungsaustausch animierte uns zur Entwicklung eines neuen Einstiegsprojekts - dem Wurfgleiter "Kleiner Kormoran".

Diesem Projekt liegt ein umfassenderes Bildungskonzept zu Grunde, als es bei unseren bisherigen Projekten der Fall ist.

Dazu wurde der "Kleine Kormoran" mit einer ausführlichen schriftlichen Bauanleitung ausgestattet, die einen Einsteiger, nach erfolgreichem Abschluss eines intensiv betreuten Schnupperprojektes, in die Lage versetzen soll, den Bau des Modells theoretisch, anhand der Planvorlage nachzuvollziehen, und dann die praktischen Arbeitsschritte zum Bau des Modells, mit wenig Hilfe, weitgehend selbstständig auszuführen. In sofern baut dieses Einstiegsprojekt auf dem Schnupperprojekt auf.  Anhand des Schnupperprojekts sollen die handwerklichen Tätigkeiten erlernt werden, mit dem darauffolgenden Einstiegsprojekt dann vertieft. Die Vorteile der selbstständigen Beschäftigung mit dem Modellbau anhand einer Planvorlage mit Baubeschreibung, sind die intensivere und tiefgründigere Beschäftigung mit der Materie, verbunden mit einer Schulung des sinnerfassenden Lesens. 

Die Erkenntnis der Notwendigkeit eines solchen Projekts, erwuchs aus den Erfahrungen, dass Schüler, selbst sich wiederholende Arbeitsschritte, nicht ausreichend verinnerlichen, wenn diese ausschließlich mündlich und durch eine intensive direkte Anleitung bei den einzelnen Bauschritten, vermittelt werden. 

 

Das Projekt befindet sich noch in der Entwicklungs- und Erprobungsphase.

Nach deren Abschluss werden wir es an dieser Stelle veröffentlichen.

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Nach der ersten Erprobung muss festgestellt werden, dass es unbedingt nötig ist die Anleitung zu überarbeiten. Ziel dieser Überarbeitung ist eine stärkere Bezugnahme auf die Planvorlage. Des Weiteren sind Baustufenfotos einzufügen, um die Arbeitsschritte zu veranschaulichen.

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Neue Erkenntnisse haben ergeben, dass zwischen dem Schnupperprojekt und dem selbstständigeren Bauprojekt "Kleiner Kormoran" noch ein Projekt eingefügt werden sollte, um die im Schnupperprojekt erstmals angewandten Techniken und neu erworbenen Fertigkeiten zu festigen. Es wurde nun ein noch etwas einfacheres Schnupperprojekt ausgewählt, welches vom Schüler unter intensiver Anleitung gebaut wird. Das vormalig als Schnupperprojekt dienende Modell soll nun zur Festigung der Arbeitsschritte und der Verfeinerung der Fähigkeiten dienen. Der Katapultgleiter ähnelt dem neuen Schnupperprojekt, und sein Bau sollte unter weniger intensiver Anleitung erfolgen.       


Was machen diese Dinge nach Ansicht der Initiatoren deutlich?

 

Zugegeben es besteht ein erheblicher Aufwand darin, geeignete Projekte, Vorgehensweisen und Methoden zu entwickeln, um eine hochwertige handwerkliche Bildung mittels Modellbau anbieten zu können. Eine Anpassung an die Gegebenheiten des Hier und Heute, und eine Weiterentwicklung sind immer erforderlich. Womöglich wurde dies in der Vergangenheit versäumt.

 

Es ist nicht so, dass keine Bauvorlagen und Pläne vorhanden sind. Auch wir stützen uns gerade bei den Erstprojekten auf bereits vorliegende Pläne. Erst im weiterführenden Bereich war und ist es erforderlich, Modellprojekte zu entwickeln, welche die Zielgruppe nicht überfordern, und gleichzeitig neuen Erkenntnissen und den Anforderungen gerecht werden, die sich aus dem vorgesehenen Verwendungszweck - dem praktischen Einsatz des Modells - ergeben. Das ist nötig um die Schüler beim Bau und der Verwendung ihrer Modelle nicht zu frustrieren. Nur so gelingt es Freude an der Sache zu wecken und sie zu erhalten - eine unbedingt notwendige Motivationsquelle!

 

Diese Entwicklungsarbeit fordert einen gewissen Zeitaufwand. Leider stehen ehrenamtlich keine Menschen als Helfer bereit, die diese Erfordernisse so detailiert erkennen, und so tief in der Materie stecken, dass sie überhaupt in der Lage wären, diese Entwicklungsarbeit zu leisten. Nein, diese Arbeit ist am besten von der Person zu leisten, welche mit den Schülern auf diesem Gebiet arbeitet, denn nur so haben Fehler direkte Auswirkungen - nämlich unmittelbare Korrekturen - zur Folge. Ein solch enger Regelkreis ist hier am nutzbringendsten.

 

Dies untermauert, dass unsere Gesellschaft eine hochwertige handwerkliche Bildung nur erzielen kann, wenn sie diese Aufgabe nicht dem Ehrenamt überlässt, sondern durch entsprechende Planstellen dafür sorgt, dass handwerkliche Bildung in Deutschland hochwertig wird.